Geboren 1968 in Heidelberg. Von klein auf mit Kunst in Kontakt. Mein Vater, Peter Dübbers, war freischaffender Künstler , bekannt in der Kunstszene machte er auch für den Heidelberger Kunstverein Auktionen und vieles mehr. Meine Großmama hatte viele künstlerische Betätigungsfelder (Mosaik, ausgefallene Papierblumen, Kinderbücher, Zeichnungen und Porträts). Und auch Hannepapa (mein Opa) machte ausgefallene Kerzenständer aus Zinn. Ab und an durften wir helfen und mit auf Messen gehen, was meine Schwester und ich sehr genossen.
1987 machte ich mein Abitur (zum Bedauern meiner Kunstlehrerin, nicht mit Kunst als Hauptfach). Danach eine Ausbildung an der Universität Gießen zum medizinischen Dokumentar. Anschließend war ich in der Pharmazie angestellt.
Seit 2002 lebe ich in Schneverdingen in der Lüneburger Heide. Wir haben dort einen wundervollen Resthof, züchten Pferde inklusive deren sportlichen Ausbildung und Vermarktung. Seit 2018 züchte ich auch Hunde, Kromfohrländer mit Leidenschaft und Liebe. Wir genießen jeden Tag die Ruhe, die herrliche Natur und unsere Tiere.
Die Freude an meinen Hunden und der Wunsch, sie auf Papier zu bringen, brachte mich 2018 zu der Idee, den Pinsel in die Hand zu nehmen. Etliche Versuche landeten im Papierkorb. Aber die Leidenschaft war geweckt und so übte ich an den Winterabenden und entdeckte meine neue Muse.
Das Malen: so vielfältig , interessant und packend.
Farben, Techniken, Materialien. Alles wollte ich am liebsten auf einmal ausprobieren. Aber ich musste lernen, dass man auch Geduld braucht, Ruhe, und die richtigen Pausen machen muss. Eine Leidenschaft bei der das Lernen nie aufhört; in dieser Beziehung gleicht das Malen meiner ersten Leidenschaft, dem Reiten.
Ich liebte es mit meinem Vater seinem Atelier im Schwabenheimer Hof bei Heidelberg zu sein und mich mit ihm über über Farben, Techniken, Motive, alte Meister usw. reden. Er ist für mich ein großer Künstler und den Anspruch, den er an sich hatte, kann ich nun mit ganz anderen Augen betrachten. Kunst hat auch etwas mit Arbeit, Präzision und Ausdauer zu tun.
Es motivierte mich, dass er begeistert von meinen Bildern war. Er konnte mir viele gute Ratschläge und Tipps geben, abgesehen von den wunderbaren Farben, Leinwänden und Pinsel, die er mir aus seinem Fundus schenkte. Das Porträt, das ich im Februar 2021 von ihm malte, war eines der letzten Bilder, die ich ihm zeigen konnte. Leider ist er im April 2021 verstorben.
Zu Beginn lagen mir Bilder von Tieren am meisten, aber die Freude und die Neugier, etwas Neues auszuprobieren, überwiegt. So habe ich versucht, mich über Online- Kurse und Gesprächen mit Künstlern weiter zu entwickeln. Das Experimentieren mit Farben und neuen Techniken macht mir viel Freude. Zu Beginn wollte ich mich noch nicht richtig auf einen Stil festlegen. Aber doch hat jeder seine Handschrift, seine Individualität, die immer mehr zu Tage tritt. Mit der Zeit lernt man, das zu nutzen; man beginnt mehr zu experimentieren und der eigene Stil entwickelt sich, ob man will oder nicht. Aber er entwickelt sich eben auch immer weiter und weiter. Man bekommt Sicherheit für die Farben und die Technik, probiert neue Motive, neue Materialien ..... Die Möglichkeiten, Neues zu entdecken, sind in der Malerei unendlich. Man kommt niemals an, da gibt es immer wieder etwas Spannendes, das einen fesselt und das Begehren weckt, weiter auszuprobieren.
Ich liebe Farben, Muster und Strukturen, die nicht aufdringlich sind. Mit Licht arbeiten und neue Farbkombinationen ausprobieren, egal ob bei abstrakten oder gegenständlichen Motiven.
Harmonie und Schönheit sind mir wichtig.
Natürlich sollen meine Bilder ein Blickfang sein, wenn man den Raum betritt. Die Farben sollen harmonieren und fazinieren, dass man hingehen möchte und das Bild im Detail studieren will. Dann erkennt man die Farbschichten, die Strukturen und versteckte Details. Aber erst so richtig auffallen soll es, wenn es nicht mehr da ist.
Wenn es nicht mehr an seinem Platz hängt und der Raum unvollständig wirkt. Wie ein guter Freund, der plötzlich ging und man dann erst merkt, wieviel er einem bedeutet hat.
Manchmal gehe ich nur wegen eines einzelnen Bildes in den Raum, um einen Moment abzutauchen und mich zu verlieren in den Farben und Strukturen, meine Lieblingsstellen im Bild zu betrachten und doch jedesmal etwas Neues zu entdecken.
Oft habe ich mich gefragt: Ist das jetzt Kunst? Kann man sich Künstler nennen, auch ohne Kunststudium? Manche renommierten Künstler behaupten, sie hätten nie eine Ausbildung gemacht, seien Autodidakten, obwohl sie es studiert hatten. Man wundert sich- ist es von größerer Bedeutung, wenn man nicht studiert hat und sich alles selbst beigebracht hat, oder zeugt es von großem Talent?
Ich kann sagen, ich habe Kunst studiert und bin noch immer dabei. Auch wenn nicht an der Uni, so habe ich alles aufgesaugt, was mit Kunst zu tun hat. Das Internet bietet unendliche Möglichkeiten. Und wann ist man "fertig" mit studieren? In meinen Augen- NIE.
Es gibt so vieles, das man lernen kann und auch sollte. Es ist nicht nur die Theorie über Farblehre, Design, Perspektive, Licht und Schatten uvm. Vieles hat auch mit Fleiß, Geduld und Ausdauer zu tun. Üben ist wichtig, Wiederholungen, um Sicherheit zu bekommen für die Materialien und die Farben, dem Aufbau des Bildes. Üben muss man auch die Präzision, die Geduld, ein Bild sich entwickeln zu lassen. Üben muss man auch, die Lockerheit und die Freiheit, aus dem Wissen auszubrechen, sich zu befreien und sich auf sein Gefühl zu verlassen.
Bin ich ein Künstler? Ist man ein Künstler, wenn man gezielt eine Aufgabenstellung mit gelernten Techniken umsetzen kann oder ist man ein Künstler, wenn man spontan, intuitiv drauflos malen kann?
Ich glaube, das muss jeder für sich entscheiden. Ich spüre nur das große Verlangen, kreativ sein zu wollen, meine Farben zu spüren, was auf's Papier bringen zu wollen. Dieses Bedürfnis, bei meinen Farben zu sein , ja fast das Gefühl, getrieben zu sein. Deswegen sage ich, ja, ich bin ein Künstler.